Grammostola rosea stammt aus Chile,
was ihr deutscher Name „Rote Chile-Vogelspinne“ schon verrät. Diese Art war
früher auch unter dem Namen ’’G. cala’’ und ’’G. spatula’’ bekannt. Mit ’’G.
cala’’ wurde die rötliche Färbung dieser Art und mit ’’G. spatula’’ die
bräunliche bezeichnet.
Im Februar 2002 kaufte ich eine G. rosea, welche mir unter dem
deutschen Namen verkauft wurde, am Verkaufsbecken stand noch der Name
Grammostola cala.
Viel Information, außer dass es sich um eine Vogelspinne
handelt, bekam ich nicht, so dass ich das Tier zu feucht hielt. Ich wunderte mich
schon, warum meine Spinne immer an der Seitenscheibe "klebt". Nach dem guten Rat
eines erfahrenen Halters, ließ ich die Erde trocknen und schon hatte ich wieder
eine Bodenspinne.
Diese Art ist für ihre Gutmütigkeit
bekannt, aber auch hier gibt es Ausnahmen. Die Tiere werden ca. 4-5 cm groß. Die
Färbung kann vom leuchtenden Rot bis zu dunkelbraun variieren.
Untergebracht werden kann das
erwachsene (adulte) Tier in einem 20x20x30 cm (Höhe x Tiefe x Breite) großem
Terrarium, besser geeignet sind aber 30x30x30 cm. Das Terrarium wird unten, 5-10
cm, mit Erde befüllt. Geeignet ist Terrarienerde oder einfache Blumenerde. Nur
eine Stelle im Terrarium sollte etwas feucht gehalten werden, der Rest bleibt
trocken. Ein Stück Kork dient als Unterschlupf. Ein Trinknapf muss vorhanden
sein. Für die Spiderlinge bis zur 3-4 Fresshaut kann auch eine
Heimchendose genutzt werden, welche als Miniterrarium eingerichtet wird.
Gefüttert werden kann mit Heimchen,
Grillen, Heuschrecken, ab einer bestimmten Größe auch mit nestjungen Mäusen.
Jungtiere sollten mit entsprechend kleinen Grillen und Heimchen gefüttert
werden. Einige entpuppen sich dabei zu wahren Fressmaschinen.
Die Art ist aber dafür bekannt, dass sie auch längere Fresspausen, welche
bis zu einem Jahr dauern können, einlegen. In solch einem Fall gräbt sich die
Spinne meistens in den Boden ein.
Dies soll aber nicht dazu verleiten, sie hungern zu lassen. Mein junges
Männchen, welches ich im Feb. 2002 als Spiderling erwarb, hat dies im Jahr 2003
mit mir gemacht. Er grub sich ein, häutete sich und kam erst nach 4 Monaten
wieder raus, nahm etwas zu fressen an und vergrub sich für weitere 3 Monate.
Seit dem hat er sich nur noch zum Häuten für kurze Zeit (1-2 Wochen) zurück
gezogen. Das Terrarium beheize ich nicht
Hat man ein erwachsenes Paar und
möchte züchten, sollte das Männchen zum Weibchen gegeben werden. Ist das
Weibchen nicht paarungswillig schlägt es mit den Tastern und dem ersten Beinpaar
nach dem Männchen. Im schlimmsten Fall beißt das Weibchen nach ihm, was meistens
dann zum Tod des Männchens führt. Ist das Weibchen bereit, erwidert sie das
Klopfen und Trommeln des Männchens und kommt aus ihrem Versteck. Nach der
Paarung sollte das Männchen wieder entfernt werden, da es sonst vom Weibchen
getötet wird. Baut das Weibchen nach 8-12 Wochen keinen Kokon, kann man sie bei 10-15° C, ohne Fütterung,
überwintern, um sie zu stimulieren. Nach dem
Überwintern sollte das Weibchen langsam erwärmt werden, was mit täglichen, am
besten morgens, warmen besprühen des Terrariums erfolgen kann. Das Tier darf
nicht direkt angesprüht werden.
Nach dem das Tier seinen Kokon gebaut
hat, darf es nicht mehr gestört werden. Futter nimmt die Mutter in dieser Zeit
nicht an, so dass das Terrarium nur zum Nachfüllen des Trinknapfes geöffnet
werden brauch.
Nach etwas 7 Wochen kann der Kokon
der Mutter entnommen werden. In der Regel befinden sich im Kokon schon die
Larven im zweiten Stadium. Der Kokon kann geöffnet werden und auf etwas
angefeuchteter Erde gelegt werden. Nach etwa 2-3 Wochen häuten sich die Larven
zu Nymphen (Spiderlinge, 1. Fresshaut). Erst jetzt nehmen sie Futter an. Welches
in Form von Mikro-Heimchen und frisch geschlüpften Grillen gereicht wird.
Die Spiderlinge benötigen etwa 3-5
Jahre bis sie erwachsen sind. Oft sind die Männchen zuerst erwachsen. Mein
Männchen hat 2 Jahre und 10 Monate gebraucht.
Nach der Paarung im Oktober
2003, Bilder dazu seht ihr
hier, zeigte mir Berta ihren Kokon am
11.06.2004, welchen sie in den Morgenstunden hergestellt hatte.
Kokonbilder hier. |